Cannabis, auch bekannt als Marihuana oder Hanf, ist eine der am häufigsten konsumierten illegalisierten Substanzen in Deutschland. Seit Jahren wird über eine mögliche Legalisierung diskutiert, insbesondere seitdem in einigen Ländern wie Kanada, Uruguay und einigen US-Bundesstaaten eine solche bereits umgesetzt wurde. Doch wie könnte eine Cannabislegalisierung in Deutschland aussehen, ohne dass ein Geschäftsmodell mit der Sucht entsteht? In diesem Blog Post werden die Inhalte der Podcastfolge mit Philine Edbauer von #mybrainmychoice kurz zusammengefasst. In der Podcastfolge findet ihr dann das komplette Interview – folgt einfach diesem Link und hört die Folge auf eurem Lieblingsplayer. Falls ihr meinen Podcast unterstützen möchtet, lasst doch gerne gleich eine Bewertung, Kommentare und ein Follow da.

Der aktuelle Stand der Debatte

Im Moment ist eine Cannabislegalisierung in Deutschland noch nicht umgesetzt worden, jedoch gibt es bereits konkrete Pläne und Entwicklungen in diese Richtung. Die Initiative #mybrainmychoice, deren Mitbegründerin und Hauptkoordinatorin Philine Edbauer in dieser Podcast-Folge zu Gast war, setzt sich für die Entkriminalisierung von Personen ein, die illegalisierte Substanzen konsumieren, sowie für die Beendigung des Drogenkriegs – und versucht mit diesen Schwerpunkten auch Einfluss auf die Gestaltung der Cannabislegalisierung zu nehmen.

Aktuell ist geplant, dass es zunächst eine Entkriminalisierung des Gebrauchs von Cannabis geben wird, das bedeutet, dass die Strafverfolgung für den Konsum von Cannabis entfällt. Zudem soll der Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen legalisiert werden, ebenso wie der Bezug von Cannabis über Cannabis Social Clubs. Diese Anbau-Clubs können nach Vereinsrecht organisiert werden und bis zu 500 Mitglieder haben. Die Idee dahinter ist, dass sich die Mitglieder kollektiv organisieren und gemeinsam Cannabis anbauen und konsumieren können.

Als zweiter Schritt sollen dann Modellprojekte für Abgabestellen eingeführt werden. Für diese können sich Städte bewerben. Die Abgabe wird dann für fünf Jahre wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

Eine Legalisierung ohne Geschäftsmodell mit der Sucht

Eine große Sorge bei einer Cannabislegalisierung ist, dass der Fokus mehr auf dem Profit als auf der Gesundheitsfürsorge liegt. Ähnlich wie bei Alkohol oder Tabak könnten große Unternehmen versuchen, den Markt zu beherrschen und durch aggressive Werbung und Marketingstrategien den Konsum von Cannabis zu fördern. Doch wie könnte eine Legalisierung ohne ein solches Geschäftsmodell aussehen?

Die Cannabis Social Clubs sind nicht-kommerzielle Vereine. Hier liegt der Fokus darauf den persönlichen Bedarf der Mitglieder zu decken. Außerdem soll dort immer eine Person vor Ort sein, die sich sowohl mit Safer Use als auch Substanzgebrauchsstörungen grundlegend auskennt und bei Bedarf an weiterführende Stellen verweist wie z.B. die Drogen- und Suchtberatung.

Aber auch bei den Vergabestellen, die vorerst als Modellprojekte angedacht sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten einer Monopolisierung entgegenzuwirken. Hierfür könnte z.B. kleine Akteure durch zinsfreie Kredite unterstützt, die Anzahl an Einzelhandels- und Produktionslizenzen pro Unternehmen limitiert und die Investitionen der Alkohol- und Tabakindustrie beschränkt werden.

Fazit

Eine Cannabislegalisierung in Deutschland ist längst überfällig. Da diese vom Kern auf neu gestaltet werden kann, ist es wichtig von den Fehlern mit dem Umgang der Alkohol- und Tabakindustrie zu lernen. Regulierungen und Beschränkungen sowie die Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen können dazu beitragen, dass der Verkauf von Cannabis nicht zum reinen Profitstreben wird. Nur so kann eine Legalisierung umgesetzt werden, die den Bedürfnissen der Konsumenten gerecht wird und dabei gleichzeitig die Gesellschaft schützt.

Weiterführende Links

Die Initiative: Blog, Projekte, Kampagnen, Netzwerk | #MYBRAINMYCHOICE

Cannabis Regulieren: Ein Praxisleitfaden — Cannabis Regulieren (legalisierung.info)

Start — Leitfaden und Glossar für entstigmatisierende Sprache (gegen-stigma.de)


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