Raves und Festivals sind für viele Menschen ein Ort der Freiheit, des Ausdrucks und der Freude. Leider gibt es jedoch auch Momente, in denen jemand in eine Krise gerät, sei es durch Drogen, schwierigen sozialen Situationen oder andere Gründe. In solchen Situationen ist es wichtig zu wissen, wie man richtig handelt und Hilfe leisten kann. In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema PsyCare befassen und darüber sprechen, wie man auf Raves und Festivals auf Menschen reagiert, die sich in einer Krisensituation befinden. Wenn du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, folge einfach diesem Link und höre auf deinem Lieblingsplayer die passende Podcastfolge mit Rüdiger Schmolke an.
Was ist PsyCare?
PsyCare ist ein Konzept, das sich auf die Unterstützung von Menschen in schwierigen, psychischen Situationen auf Festivals und Raves konzentriert. Die Idee ist, eine sichere, unterstützende Umgebung zu schaffen, in der Menschen in Krisensituationen Hilfe und Unterstützung finden können. In Deutschland kümmert sich maßgeblich das Sonics-Netzwerk um größere PsyCare Einsätze. Das Netzwerk besteht aus verschiedenen Organisationen in verschiedenen Städten und schult unter anderem Peers, so dass diese für PsyCare Einsätze vorbereitet sind. Die bekannteste PsyCare Aktion ist wohl das PsyCare Zelt auf der Fusion. Dort wird über die komplette Zeit des Festivals kompetente Unterstützung für verschiedene psychische Notlagen angeboten. PsyCare arbeitet in der Regel eng mit Sanitäter:innen und Security zusammen. Wenn alles nach Plan läuft kann so ein Supportnetz gespannt werden, dass Raver:innen ermöglicht eine tolle und sichere Zeit zu haben.
Wie kann ich meine Freund:innen unterstützen, wenn kein PsyCare vor Ort ist?
Natürlich ist nicht immer ein PsyCare Team vor Ort, daher möchte ich an dieser Stelle ein paar Tipps mit euch teilen, was ihr tun könnt, wenn jemand aufgrund von Drogen oder anderen Gründen in eine psychische Notlage gerät:
- Schaue immer ob du selbst in Sicherheit bist!
- Achte auf deine eigenen Grenzen und stelle sicher, dass du aktuell in der Lage bist der Person zu helfen.
- Bleibe im empathisch im Kontakt mit der betroffenen Person.
- Schaffe eine beruhigende Umgebung, in der sich die Person nicht verletzen kann.
- Lenke die Person bei Bedarf ab.
- Biete ein beruhigendes Gespräch an.
- Lass die Person nicht allein.
Falls ihr euch mit der Situation unsicher fühlt oder ihr euch unsicher seid, ob es nicht doch medizinische Hilfe benötigt, ruft den Rettungsdienst! Es ist möglich am Telefon zuerst nur die Symptome zu schildern ohne die psychoaktiven Substanzen zu erwähnen. So wird in der Regel die Polizei nicht mit alarmiert. Sobald der Rettungsdienst jedoch da ist, ist es sehr wichtig, dass offen gelegt wird, welche Substanzen konsumiert wurden. Der Rettungsdienst steht dabei unter Schweigepflicht!
Fazit
Raves und Festivals können eine unglaubliche Erfahrung sein, aber es ist wichtig zu wissen, wie man in Krisensituationen reagiert. Es ist wichtig, empathisch zu bleiben, auf die eigenen Grenzen zu achten und sicherzustellen, dass man in der Lage ist zu helfen, bevor man handelt. Wenn Sie auf einem Rave oder einem Festival sind und jemand in eine Krise gerät, zögert nicht, Hilfe zu suchen. Es gibt viele Ressourcen und Organisationen, die Menschen in Krisensituationen helfen können.
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