Die Überwindung einer Sucht ist eine immense Leistung, die oft von Außenstehenden und auch Betroffenen selbst unterschätzt wird. In der aktuellen Podcast-Folge “Psychoaktiv” besprechen wir, warum Stolz und Anerkennung der Leistung so wichtig in einem Sucht-Heilungsprozess sind. Ihr könnt die Folge unter diesem Link auf eurem Lieblingsplayer finden. Die Podcast-Folge basiert auf dem gleichnamigen Buch “Mit Stolz aus der Abhängigkeit: Leistungssensible Suchttherapie nach Fleckenstein und Fleckenstein-Heer”*
Der Scham entgegentreten
Die Schamgefühl ist häufig ein zentrales Thema in der Suchtbehandlung. Diese Scham ist nicht nur während der aktiven Phase der Sucht präsent, sondern bleibt oft auch in der Abstinenz bestehen. Scham entsteht unter anderem aus dem Eindruck in der Konsumkontrolle versagt zu haben. Dies wird vom Umfeld häufig verstärkt, da dieses ihre eigene Konsumkontrolle mit der des Suchterkrankten vergleicht. Frei nach dem Motto “Wenn ich das schaffe, dann musst du das auch schaffen!”. Dieser Scham gilt es bei dem Antritt einer Behandlung entgegenzutreten und ist an sich schon eine große Leistung!
Die Rolle der Stigmatisierung
Menschen mit Substanzgebrauchsstörungen sind oft schwerer Stigmatisierung ausgesetzt. Diese nährt sich von Vorurteilen gegenüber konsumierenden Menschen (z.B. Wer illegalisierte Substanzen konsumiert, ist sicher auch nicht vertrauenswürdig!) Dies führt häufig zu Diskriminierung und Ausgrenzung. Außerdem kann die Stigmatisierung von außen auch die Selbststigmatisierung zur Folge haben und führt zu einem erheblichen Minderwertigkeitsgefühl bei Betroffenen. Solche negativen Erfahrungen können den Konsum nicht nur verstärken, sondern erschwert für viele den Weg sich Unterstützung zu suchen.
Entwicklung von authentischem Stolz
Um dem Scham und der Stigmatisierung etwas entgegenzusetzen, spielt die Entwicklung von authentischem Stolz eine zentrale Rolle. Menschen mit einer Substanzgebrauchsstörung leisten auf ihrem Weg zur Genesung so unglaublich viel. Sich der Scham und Stigmatisierung zu stellen und eine Behandlung anzutreten, eine Abstinenz oder Konsumkontrolle aufrechterhalten, schwierige Gefühle nüchtern zu begegnen – das alles sind Leistungen auf die man unfassbar stolz sein darf!
Schlussfolgerung
Die Leistung zu betonen und den Stolz zu fördern, kann ein sehr wichtiger Bestandteil des Erfolgs eines Genesungsprozesses sein. Falls euch das Thema gefällt und ihr bis jetzt “nur” den Blog Artikel gelesen habt, werdet ihr in der Podcast-Folge “Mit Stolz aus der Sucht” noch vieles mehr erfahren.
Dir gefällt meine Arbeit rund um Psychoaktiv und möchtest gerne, dass es noch lange weiter geht? Dann werde jetzt Mitglied bei Psychoaktiv+! Dafür erhältst du Zugriff zu den Artikeln im psychoaktiven Magazin, den werbefreien Podcast-Feed, Bonusfolgen und Transkripte zu den Folgen. Danke für deine Hilfe!
*Bei folgenden Links handelt es sich um Affiliate-Links. Dadurch erhöht sich der Preis für euch nicht, ich bekomme jedoch eine kleine Provision und ihr könnt damit den Psychoaktiv-Podcast und meine Arbeit unterstützen.