Das Wichtigste in Kürze
✓ Die Geschichte von Dimethyltryptamin (DMT) reicht schon Jahrhunderte zurück. Indigene Kulturen Südamerikas nutzen es für Rituale und Heilung.
✓ Dimethyltryptamin (DMT) hat eine relativ kurze (bis zu 30 Minuten) Wirkung, die beim Rauchen/ Dampfen fast sofort einsetzt.
✓ Changa nennt man ein Kräutergemisch in der neben Dimethyltryptamin (DMT) noch Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI) hinzugefügt wurden, die die Wirkung verlängern und intensivieren.
✓ Für die Wirkung macht es keinen Unterschied, ob Dimethyltryptamin (DMT) synthetischen oder natürlichen Ursprung ist.
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Inhalt
> Was ist Dimethyltryptamin (DMT)?
> Welche Konsumformen gibt es bei DMT?
> Natürliches oder synthetisches DMT?
> Was hat DMT mit Ayahuasca zu tun?
Was ist Dimethyltryptamin (DMT)?
DMT, oder Dimethyltryptamin, gehört zu der Substanzgruppe der Psychedelika. Das bedeutet, es ist in der Lage einen stark veränderten Bewusstseinszustand auszulösen. Chemisch gesehen ist DMT ein Tryptamin, das sowohl in der Natur vorkommt als auch synthetisch hergestellt werden kann. In Deutschland wird DMT rechtlich als Betäubungsmittel der Anlage 1 eingestuft, was bedeutet, dass es keinen medizinischen Nutzen hat und illegal ist (aus der Sicht des BtMG wohl gemerkt!).
Die Geschichte von DMT
Die Geschichte von DMT reicht Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende zurück. In indigenen Kulturen Südamerikas wird die Substanz traditionell in Ritualen verwendet. In der westlichen Welt wurde DMT erstmals 1931 von dem Chemiker Richard Manske synthetisiert. Erst 1943 wurde DMT erstmals aus der Pflanze Mimosa hostilis extrahiert. Zwölf Jahre lang dachte man, es sei rein synthetisch. Es dauerte jedoch bis 1956, bis die psychedelischen Eigenschaften der Substanz entdeckt wurden, als der ungarische Chemiker Stephen Szára Selbstversuche mit DMT durchführte.
In den 1990er Jahren brachte der Forscher Rick Strassmann DMT in die wissenschaftliche Diskussion zurück. Seine bahnbrechenden Studien untersuchten die subjektiven Wirkungen von DMT und machten die Substanz unter dem Titel seines Buches DMT: The Spirit Molecule bekannt.
Wie wirkt DMT?
Die Wirkung von DMT setzt sehr schnell ein – oft innerhalb weniger Sekunden – und dauert bei gerauchtem Konsum etwa 20 bis 30 Minuten an. Konsumierende berichten von einer kompletten Auflösung des Egos und einem Gefühl, in eine andere Realität versetzt zu werden. Farben, Formen und Eindrücke sind oft so intensiv, dass sie sich kaum in Worte fassen lassen. Viele Menschen beschreiben Begegnungen mit Entitäten, die als spirituelle Wesen, Außerirdische oder Roboter wahrgenommen werden.
Die Intensität der Erfahrung hängt stark von der Dosis, der Umgebung (Setting) und der mentalen Verfassung (Set) des Konsumenten ab. Ein negatives Set und Setting können die Wahrscheinlichkeit eines sogenannten „Bad Trips“ erhöhen, der in Form von Angst und Desorientierung auftreten kann.
Dass unangenehme Gefühle bei einem psychedelischen Trip auftauchen können, ist allerdings eine mögliche Konsequenz der Erfahrung. Wer mit der Idee an einen Psychedelika Konsum herantritt, nur positive und schöne Erfahrungen zu machen, sollte sich den Konsum noch einmal gründlich überlegen.
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Welche Konsumformen gibt es bei DMT?
DMT kann geraucht, gedampft, geschnupft oder intramuskulär injiziert werden.
Auf Festivals begegnet einem durchaus DMT in Form von Changa. Changa ist eine Mischung aus DMT und einem Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI), die die Wirkung im Vergleich zu reinem DMT verlängert und intensiviert. Häufig werden DMT-haltige Pflanzenextrakte mit MAOI-haltigen Kräutern wie der Ayahuasca-Liane oder Harmala-Alkaloiden aus Peganum harmala kombiniert, wobei der DMT-Anteil meist zwischen 25 und 50 % liegt. Aber auch das Besprühen der Kräutermischung mit synthetischen DMT ist sehr verbreitet.
Eine weitere Möglichkeit ist das Dampfen, bei dem die Substanz in einer sogenannten „Base“-Form vaporisiert wird. Diese Methode führt zu einem sehr schnellen Wirkungseintritt, aber auch zu einer kurzen Wirkzeit. Alternativ kann DMT geschnupft oder intramuskulär injiziert werden, wobei diese Methoden aufgrund von Schmerzen oder Komplexität weniger verbreitet sind.
Das Interview hat auch einen zweiten Teil!
Natürliches oder synthetisches DMT?
Wir haben in diesem Artikel schon gelernt, dass DMT sowohl synthetisch als auch natürlich gewonnen werden kann. In Europa kann man wohl annehmen, dass das meiste DMT synthetisch hergestellt wurde. Rein chemisch betrachtet gibt es keinen Unterschied – das Molekül bleibt identisch. Dennoch gibt es Konsumenten, die der Meinung sind, dass natürliches DMT „reiner“ oder „spiritueller“ sei, was jedoch wissenschaftlich nicht haltbar ist.
Was hat DMT mit Ayahuasca zu tun?
Ayahuasca ist ein pflanzliches, psychoaktives Gebräu, das von indigenen Völkern im Amazonasgebiet seit Jahrhunderten genutzt wird. Der Begriff stammt aus dem Quechua und bedeutet „Wein der Seele“. DMT ist der zentrale psychoaktive Bestandteil von Ayahuasca. Allerdings wird DMT allein, wenn es oral eingenommen wird, durch Enzyme im Magen-Darm-Trakt sofort abgebaut und ist daher nicht wirksam.
Die Besonderheit von Ayahuasca liegt in den zusätzlichen Substanzen, den sogenannten MAO-Hemmern wie Harmalin oder Tetrahydroharmalin. Diese blockieren die Enzyme, die DMT abbauen würden, und machen es so oral bioverfügbar. Dadurch kann DMT ins Gehirn gelangen und seine Wirkung entfalten. Außerdem sorgt die Kombination dafür, dass die Wirkung von Ayahuasca mehrere Stunden anhält, während DMT geraucht nur etwa 30 Minuten wirkt.
Unerwünschte Wirkungen von DMT
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von DMT sind Übelkeit, insbesondere beim oralen Konsum, und die Möglichkeit eines „Bad Trips“. Die schnelle und intensive Wirkung kann für unerfahrene Konsumenten überwältigend sein und Angstzustände auslösen. Auch der Geschmack von DMT, der oft mit verbranntem Plastik verglichen wird, wird von vielen als unangenehm empfunden.
DMT Konsum sollte zudem immer im Sitzen oder Liegen stattfinden, da sonst Sturzgefahr herrscht.
Macht DMT abhängig?
Wie bei anderen Psychedelika hat auch DMT kein nennenswertes Abhängigkeitspotenzial. Es macht weder körperlich noch psychisch abhängig, was unter anderem mit der fehlenden Toleranzbildung zusammenhängt. Menschen, die regelmäßig DMT konsumieren, berichten, dass die Substanz auch bei wiederholtem Gebrauch immer noch dieselbe Wirkung zeigt.
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