Das Wichtigste in Kürze

✓ Cathinone sind synthetische Stimulanzien, die mit Amphetaminen verwandt sind und je nach Struktur unterschiedlich wirken können.

✓ Cathinone sind eine Substanzgruppe. Die bekanntesten Cathinone sind Mephedron, Methylon, MDPV (Monkey Dust), Hexedron oder α-PVP.

✓ Cathinone fallen teilweise unter das BtmG und NpsG. Der Konsum ist damit illegalisiert.

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Was sind Cathinone?

Cathinone sind eine Gruppe psychoaktiver Substanzen, die chemisch mit Amphetaminen verwandt sind. Sie wirken stimulierend und können, je nach spezifischer Struktur, auch empathogene oder psychedelische Eigenschaften haben. Ursprünglich stammt der Begriff von der Kat-Pflanze (Catha edulis), deren Blätter traditionell gekaut werden, um eine aufputschende Wirkung zu erzielen. Diese natürliche Form enthält das Alkaloid Katinon, das als Grundstruktur für viele synthetische Cathinone dient. Bekannte Vertreter dieser Substanzklasse sind Mephedron (4-MMC), Methylon und MDPV. Durch ihre Ähnlichkeit zu Amphetaminen sind Cathinone vor allem in der Partyszene und im Bereich des sogenannten Chemsex verbreitet.


Welche Wirkung und Risiken kann man bei Cathinone erwarten?

Die meisten Cathinone wirken als Stimulanzien, indem sie die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Gehirn fördern. Dadurch steigern sie das Energielevel, das Selbstbewusstsein und das allgemeine Wachheitsgefühl. Einige Cathinone, wie Methylon, haben zusätzlich empathogene Eigenschaften, die an MDMA (Ecstasy) erinnern, indem sie soziale Interaktionen intensivieren und das Gefühl der Verbundenheit fördern.

Cathinone bringen natürlich auch Risiken mit sich. Sie können den Kreislauf stark belasten und in höheren Dosen oder bei häufigem Nachlegen zu Bluthochdruck, Herzrasen und in seltenen Fällen sogar zu Herzrhythmusstörungen führen. Langfristiger Konsum kann zudem psychische Folgen haben, darunter Schlafstörungen, Angstzustände und in schweren Fällen paranoide oder psychotische Zustände. Bei regelmäßigen und hohen Konsum ist die Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung gegeben.


Sind Cathinone legal?

Cathinone gehören zu den sogenannten neuen psychoaktiven Substanzen (NPS). Viele NPS verfolgen das Ziel bestehende Drogengesetze zu umgehen, in dem ihrer Struktur nicht im BtmG vertreten ist. Während einige Cathinone, wie Mephedron, bereits seit Jahren illegalisiert sind, wurden viele andere erst mit dem Inkrafttreten des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes (NpSG) in Deutschland verboten. Anders als das Betäubungsmittelgesetz (BtMG), das sich auf einzelne Substanzen konzentriert, verbietet das NpSG ganze Stoffgruppen. Dadurch wurde der Handel und Besitz von Cathinone in vielen Fällen strafbar.


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Sind Cathinone nachweisbar?

Die Nachweisbarkeit von Cathinone ist im Vergleich zu synthetischen Cannabinoiden relativ einfach, da sie chemisch eng mit Amphetaminen verwandt sind. Viele Standard-Drogentests können Cathinone als Kreuzreaktionen anzeigen, insbesondere wenn sie strukturell nah an Amphetamin oder Methamphetamin liegen. Wer regelmäßige Drogentests erwartet, sollte sich bewusst sein, dass ein Konsum nachgewiesen werden kann.


Übersicht über verschiedene Cathinone

Cathinone gibt es in zahlreichen Varianten mit unterschiedlichen Wirkungen und Eigenschaften. Hier sind einige der bekanntesten Vertreter:

  • Mephedron (3-MMC, 4-MMC): Stimulanz mit leichter empathogener Wirkung.
  • Methylon: Ähnelt MDMA, wirkt stärker empathogen und weniger stimulierend.
  • MDPV (Monkey Dust): Hochpotente Stimulanz mit langer Wirkdauer und hohem Suchtrisiko.
  • Hexedron: In Deutschland verbreitet, wirkt ähnlich wie Kokain, aber potenter.
  • α-PVP: Bekannt als „Flakka“, besonders stark stimulierend mit hoher Abhängigkeitsgefahr.

Jedes dieser Cathinone hat unterschiedliche Dosierungen, Wirkungsprofile und Risiken, weshalb eine genaue Kenntnis und ein bewusster Umgang wichtig sind.


Safer Use: Worauf man beim Konsum von Cathinone achten sollte

Wer sich trotz der Risiken für den Konsum von Cathinone entscheidet, sollte einige Safer-Use-Regeln beachten, um gesundheitliche Schäden zu minimieren. Besonders wichtig ist die Dosierung, da viele Cathinone in Reinform hochpotent sind. Eine zu hohe Dosis kann das Risiko für Nebenwirkungen drastisch erhöhen. Besonders bei hochpotenten Substanzen wie MDPV oder Hexedron ist eine volumetrische Dosierung (z.B. Abwiegen auf einer Feinwaage) empfehlenswert, um versehentliche Überdosierungen zu vermeiden.

Ein weiteres Risiko besteht im Mischkonsum mit anderen Stimulanzien wie Kokain, Speed oder Koffein. Diese Kombinationen können die Belastung für das Herz-Kreislauf-System erhöhen und zu unerwarteten Wechselwirkungen führen. Zudem ist es ratsam, regelmäßige Pausen einzulegen, um eine Toleranzentwicklung oder Abhängigkeitsstrukturen zu vermeiden.

Ein einfacher Grundsatz für einen verantwortungsvollen Umgang mit Cathinone lautet: Weniger ist mehr. Der bewusste und reflektierte Umgang mit psychoaktiven Substanzen kann helfen, Risiken zu reduzieren und langfristige Schäden zu vermeiden.


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