In unserer Gesellschaft ist Alkohol allgegenwärtig. Doch während viele die direkten Auswirkungen des Alkoholkonsums erkennen, übersehen viele den Schaden an anderen Personen durch den eigenen Alkoholkonsum. Passivrauchen ist für Viele ein Begriff, doch lasst uns nun auch über das Passivtrinken sprechen! In der aktuellen Episode meines Podcasts spreche ich mit Christina Rummel, Geschäftsführerin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. genau über diesen Phänomen.
Ihr könnt die Folge wie gewohnt über diesen Link in eurem bevorzugten Player anhören. Es würde mich sehr freuen, wenn ihr den Podcast durch ein “Follow” oder eine Bewertung unterstützen würdet oder auch einfach weiterempfehlt!
Was ist Passivtrinken?
Der Begriff “Passivtrinken” beschreibt die Auswirkungen des Alkoholkonsums einer Person auf ihr Umfeld. Es geht nicht nur um physische Gewalt oder Vernachlässigung, sondern auch um die emotionalen und psychologischen Auswirkungen, die der Alkoholkonsum auf Familie, Freunde und Kollegen haben kann.
Die unsichtbare Last der Kinder
Kinder, die in einem Haushalt mit Eltern mit einer Abhängigkeitserkrankung aufwachsen, sind besonders anfällig für die negativen Auswirkungen des Passivtrinkens. Sie entwickeln oft ein feines Gespür dafür, wenn “etwas nicht stimmt”. Die ständige Unsicherheit, die durch das unvorhersehbare Verhalten eines alkoholabhängigen Elternteils verursacht wird, kann tiefe emotionale Narben hinterlassen.
Alkohol am Steuer: Ein unterschätztes Risiko
In Deutschland ist es erlaubt mit 0,5 Promille sich hinters Steuer zu setzen. Allerdings kann es auch schon hier zu Fahrbeeinträchtigungen kommen, die nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben unschuldiger Verkehrsteilnehmer. Meiner Meinung nach braucht es hier eine klare 0,0 Promille Grenze, so dass man gar nicht mehr ins Rechnen kommt, ob man noch fahren dürfte.
Unterstützung für Angehörige
Angehörige von Alkoholikern stehen oft vor einer doppelten Herausforderung. Einerseits wollen sie dem geliebten Menschen helfen, andererseits müssen sie sich selbst schützen. Angehörige von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen haben auch ein erhöhtes Risiko selbst psychisch zu erkranken. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass auch Angehörige sich an Suchtberatungsstellen wenden können! Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bietet beispielsweise ein Suchthilfeverzeichnis an, in dem man Beratungsstellen in der Nähe finden kann.
Alkohol und Gewalt
Die Verbindung zwischen Alkoholkonsum und Gewalt ist gut dokumentiert. Insbesondere häusliche Gewalt steht oft in direktem Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch. Doch nicht nur Partner sind betroffen, auch Kinder und andere Familienmitglieder leiden unter den Auswirkungen.
Aktionswoche Alkohol: Aufklärung und Prävention
Die Aktionswoche Alkohol ist eine Initiative, die sich darauf konzentriert, das Bewusstsein für die Risiken des Alkoholkonsums zu schärfen. Die Aktionswoche wird im Jahr 2024 unter das Motto “Wem schadet dein Drink?” gestellt und rückt somit das Thema Passivtrinken in den Mittelpunkt.
Fazit
Passivtrinken ist ein Phänomen, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Es ist wichtig, dass wir uns der weitreichenden Auswirkungen unseres Alkoholkonsums bewusst werden und Verantwortung für unser Handeln übernehmen. Denn unser Trinkverhalten betrifft nicht nur uns selbst, sondern auch die Menschen in unserem Umfeld.
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Weiterführende Links
Ein ausführlichen Artikel von Christina Rummel über das Passiv Trinken findet ihr in diesem SuchtMagazin: Nr. 4&5/2022 – SuchtMagazin
Ihr wollt das Thema unterstützen und im Jahr 2024 bei der Aktionswoche Alkohol dabei sein? Die Aktionswoche (aktionswoche-alkohol.de)