Das Wichtigste in Kürze

✓ MDMA führt zu einem intensiven Glücksgefühl, stärkerer Empathie und einer verstärkten Wahrnehmung von Musik.

✓ MDMA (XTC) wirkt im Gehirn maßgeblich auf unseren Neurotransmitter Serotonin ein.

✓ MDMA ist nicht immer das gleiche wie Ecstasy (XTC). Manchmal enthält Ecstasy auch andere Drogen.

✓ Bei zu hohem Konsum oder ungünstigen Mischkonsum kann es bei MDMA bzw. Ecstasy (XTC) zu einem lebensbedrohlichen Serotoninsyndrom kommen.

✓ Du möchtest gerne die Podcast-Folge auf deinem Player hören? Dann folge einfach diesem Link.


Inhalt


Was ist der Unterschied zwischen MDMA und Ecstasy (XTC)?

MDMA gehört zur Substanzgruppe der amphetamine-type stimulants (ATS). Während andere ATS wie Methamphetamin oder Amphetamin maßgeblich eine stimulierende Wirkungen entfalten, wird MDMA als entaktogen oder emphatogen bezeichnet. Das bedeutet so viel wie “das Innere berührend” oder Empathie erzeugend.

Ecstasy ist ein Überbegriff für MDMA und ähnliche Substanzen wie MDA, MDE oder MDEA, die vor allem auf dem Schwarzmarkt in Pillen- oder Pulverform angeboten werden.


Die Geschichte von MDMA

MDMA wurde 1912 von der Firma Merck als Zwischenprodukt zur Herstellung eines blutstillenden Medikaments entdeckt, aber als wertlos eingestuft. Erst 1976 rückte die Substanz durch den Chemiker Alexander Shulgin ins wissenschaftliche Interesse. Shulgin erkannte das Potenzial von MDMA in der Psychotherapie und führte es zusammen mit dem Psychotherapeuten Leo Zeff in therapeutischen Kreisen ein.

In den 1980er Jahren verbreitete sich MDMA unter dem Namen „ADAM“ zunehmend auch außerhalb von Praxen, bevor es in den 1990ern eng mit der Techno- und Rave-Kultur assoziiert wurde. Deutschland verbot die Substanz 1986.


Wirkung von MDMA und Funktionsweise im Gehirn

MDMA steigert die Ausschüttung von Serotonin und blockiert dessen Wiederaufnahme in die Synapsen. Das führt zu einem intensiven Glücksgefühl, stärkerer Empathie und einer verstärkten Wahrnehmung von Musik.

Menschen fühlen sich miteinander verbunden, können sehr kuschelbedürftig sein und genießen häufig die körperliche Nähe von anderen. Dies kann sich auch in intensiven Gesprächen ausdrücken

Achtung: Ecstasy-Pillen können mit Streckmittel wie Amphetamine, Halluzinogene (z. B. DOB) oder toxische Substanzen wie PMA und Atropin gestreckt sein. Zudem hat die MDMA-Konzentration in Pillen stark zugenommen und kann bis zu 300 mg erreichen – ein Risiko für Überdosierungen. Zur Orientierung: Die empfohlene Dosis beträgt 1,3 mg/kg Körpergewicht bei Frauen und 1,6 mg/kg bei Männern. Das sind jedoch nur Richtwerte und kann im individuellen Fall abweichen.


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Unerwünschte Wirkung und Risiken von MDMA

MDMA kann unterschiedliche kurzfristige Wirkungen hervorrufen, die von mild bis belastend reichen. Häufig treten Konzentrationsstörungen, optische Wahrnehmungsveränderungen und verschwommenes Sehen auf. Zudem berichten Konsumierende oft von einem Juckreiz oder Kribbeln auf der Haut sowie von verstärktem Schwitzen oder Übelkeit. Besonders bei sehr hohen Dosierungen können Halluzinationen oder Paranoia auftreten, was den Rausch schnell unangenehm machen kann. Nach dem Abklingen der Wirkung sind depressive Verstimmungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und eine angespannte Kiefermuskulatur typische Nachwirkungen, die die Regeneration des Körpers zusätzlich belasten können. Nach dem Konsum kann es außerdem zu einem “Emo-Kater” kommen, der wenige Tage bis zwei Wochen anhalten kann und sich durch depressive Verstimmungen charakterisiert. Es wird empfohlen eine Konsumpause von mindestens sechs, besser zwölf Wochen einzuhalten, so dass sich der Serotoninspiegel erholen kann.

Langfristiger oder häufiger Konsum kann zu neurotoxischen Schäden führen, wobei die Rezeptoren im Gehirn dauerhaft beeinträchtigt werden können. Man geht hierbei davon aus, dass neu gebildete Rezeptoren weniger effektiv sind als die ursprünglichen.

Ein andauernder Konsum kann außerdem zu Angst- und Depressionssymptomatiken, Gedächtnisprobleme und kognitive Impulsivität. MDMA kann auch neurotoxisch wirken, wenn es über längere Zeiträume in hohen Dosen konsumiert wird.


Das Risiko Serotoninsyndrom bei MDMA

Das Serotoninsyndrom ist eine potenziell lebensgefährliche Reaktion, die durch eine übermäßige Ansammlung von Serotonin im Gehirn ausgelöst wird. Es tritt häufig beim Mischkonsum von MDMA mit Medikamenten oder Substanzen auf, die den Serotoninstoffwechsel beeinflussen, insbesondere MAO-Hemmern, die unter anderem bei Depressionen verschrieben werden. Die Symptome lassen sich in drei Kategorien einteilen: vegetative Störungen wie Fieber, starkes Schwitzen, Übelkeit und Durchfall; motorische Beeinträchtigungen wie Zittern, Muskelzuckungen und Koordinationsprobleme; sowie psychische Symptome wie Halluzinationen, Unruhe und Aufmerksamkeitsstörungen. In schweren Fällen kann das Serotoninsyndrom zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen, Koma und letztlich zum Tod führen. Da die Symptome sehr schnell eskalieren können, ist es entscheidend, bei Verdacht sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der beste Schutz besteht darin, bewusst auf Mischkonsum zu verzichten und sich gut über mögliche Wechselwirkungen zu informieren.


Nachweisbarkeit von MDMA

MDMA ist im Blut bis zu 24 Stunden und im Urin bis zu vier Tage nachweisbar. Speicheltests, die bis zu vier Tage positiv ausfallen können, gelten in Deutschland als besonders zuverlässig und werden häufig im Straßenverkehr eingesetzt. Wichtig: Urintests auf der Straße sind freiwillig, ein positiver Test führt jedoch in der Regel zu einer Blutabnahme auf der Polizeiwache.


Fazit

MDMA kann intensive positive Erlebnisse schaffen, birgt aber gesundheitliche Risiken. Informiert euch gut, haltet Konsumpausen ein und vermeidet Mischkonsum. Für aktuelle Warnungen zu Pillen könnt ihr Websites zu Drug Checking konsuliteren.

Du möchtest mehr? Weitere Informationen findest du in der Podcast-Folge 5 “MDMA / Ecstasy und Serotoninsyndrom” unter diesem Link!


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