Atmen ist eine unserer grundlegendsten Funktionen, die unser Leben unbewusst begleitet. Doch viele von uns atmen nicht richtig – was gravierende Auswirkungen auf unsere mentale und physische Gesundheit haben kann. Auch im Zusammenhang mit Sucht zeigt sich, wie wichtig eine funktionale Atmung ist. Im Psychoaktiv-Podcast habe ich Atemtherapeutin Eva Lang zu Gast. Den Podcast findet ihr ganz einfach unter diesem Link.

Was ist gesunde Atmung?

Eine gesunde Atmung bedeutet, dass wir tief und entspannt durch die Nase (!) atmen und das Zwerchfell aktiv mit einbeziehen. Diese sogenannte Bauchatmung sorgt dafür, dass unser Körper optimal mit Sauerstoff versorgt wird. Während der Einatmung strömt die Luft durch die Nasenwege, wo das Stickstoffmonoxid die Atemluft desinfiziert, da Stickstoffmonoxid antiviral, antifungal und antibakteriell wirkt. Über die Luftröhre gelangt sie dann in die Lungenbläschen, in denen der Gasaustausch stattfindet: Sauerstoff gelangt ins Blut, während Kohlendioxid abgeatmet wird. Eine funktionale Atmung ist also nicht nur tief, sondern auch leicht und mühelos – das Zwerchfell bewegt sich dabei optimal, und der Körper bleibt entspannt.


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Der Zusammenhang von Psyche und Atmung

Unsere Atmung hängt direkt mit der Funktionsweise unseres Nervensystems zusammen. Stress, Angst und Panikattacken gehen oft mit einer dysfunktionalen Atmung einher.

Für Menschen in der Suchttherapie kann die Atmung eine entscheidende Rolle spielen. Studien zeigen, dass chronischer Stress die Atmung flach und schnell macht – ein Phänomen, das viele von uns kennen. Menschen mit Suchterkrankungen sind oft in einem permanenten „Fight-or-Flight“-Modus, in dem der Körper ständig Alarm schlägt und die Psyche dadurch zusätzlich belastet wird. Dies hat natürlich wieder Auswirkung auf die Atmung und ein Teufelskreis entsteht. Hier setzt die Atemtherapie an. Durch bewusste Atemtechniken können Betroffene lernen, sich selbst zu beruhigen und besser mit ihren Emotionen umzugehen.

Atmen als Teil der Suchttherapie

Gerade während einer aktiven Abhängigkeitserkrankung entfernen sich Betroffene immer mehr von ihrem Körper, Empfindungen und Bedürfnissen. Hier kann die Atemtherapie einen Zugang bieten, um sich wieder mehr zu spüren. Das bewusste Arbeiten mit dem Atem kann dabei helfen, emotionale Blockaden zu lösen, Stress zu reduzieren und die Impulskontrolle zu stärken – alles verbreitete Themen unter Betroffenen.

Menschen mit Suchterfahrung leiden auch häufig an Schlafstörungen und auch diese können mit einer Atemtherapie begegnet werden, denn durch eine gesunde Atmung kann die Schlafqualität deutlich verbessert werden.

Fazit

Die Atmung ist nicht nur ein physischer Prozess, sondern eine Brücke zu unserer mentalen Gesundheit. Besonders für Menschen, die sich in der Suchttherapie befinden, kann eine bewusste Atmung ein Anker sein, um sich zu stabilisieren und mit Stress und emotionalen Herausforderungen besser umzugehen. Wer sich mit seiner Atmung auseinandersetzt, lernt nicht nur besser zu atmen, sondern kann auch seine Psyche beruhigen und bewusster leben.


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