Das Wichtigste in Kürze
✓ 2C-B wurde 1974 von Alexander Shulgin synthetisiert und wurde zuerst in der Psychotherapie verwendet, bis es seinen Einzug in die Partyszene nahm.
✓ 2C-B hat eine stark halluzinogene, aber auch empathogene Wirkung.
✓ Die Wirkung von 2C-B ist sehr dosissensibel. Schon wenige Milligramm können die Wirkung erheblich intensivieren.
✓ Du hörst lieber Podcasts? Dann findest Du die ausführliche Podcast-Folge zum Thema 2C-B unter diesem Link auf deinem Lieblings-Player!
Inhalt
Was ist 2C-B?
2C-B (4-Bromo-2,5-dimethoxyphenethylamin) ist der wohl bekannteste Vertreter der 2C Stoffgruppe und gehört zu den Phenylethylamine. Zwar ähnelt die Struktur von 2C-B der von Meskalin, trotzdem handelt es sich bei 2C-B um eine vollsynthetische Substanz, die bis jetzt noch nicht in der Natur entdeckt wurde. Obwohl 2C-B heute hauptsächlich als Partydroge bekannt ist, wurde sie vor der Prohibition auch von Psychotherapeuten genutzt.
Die Geschichte von 2C-B
2C-B wurde 1974 von Alexander Shulgin, einem Pionier in der psychedelischen Forschung (siehe auch seine Bücher Pihkal und Tihkal), erstmals synthetisiert. Die anfängliche Verwendung von 2C-B beschränkte sich auf kleine psychotherapeutische Kreise in den USA. Therapeuten berichteten, dass die Substanz eine tiefe emotionale Verbindung zwischen Patienten und Therapeuten fördern und den Zugang zu unterdrückten Gefühlen erleichtern konnte. Ab Mitte der 1980er Jahre, als MDMA verboten wurde, fand 2C-B zunehmend seinen Weg in die Partyszene. In den 1990er Jahren wurde es kurzzeitig legal unter Markennamen wie Erox in Deutschland und Ubulawu Nomathotholo (frei übersetzt: Medizin der singenden Vorfahren) in Südafrika vertrieben.
Du bist interessiert an Suchttherapie und möchtest Dich gerne über Konsum, Drogen und Sucht informieren?
Dann abonniere jetzt meinen monatlichen psychoaktiven Newsletter!
Konsumformen und Wirkdauer von 2C-B
2C-B kann sowohl in Pulverform als auch in Tabletten konsumiert werden. Die häufigsten Konsumwege sind dementsprechend das Schlucken oder Sniefen. Dabei gibt es deutliche Unterschiede in der Dosierung und Wirkungsdauer. Während die orale Einnahme zwischen 4 und 8 Stunden wirkt, ist der Effekt beim Sniefen kürzer, etwa 2 bis 4 Stunden, aber oft intensiver.
Die Wirkung ist stark dosisabhängig. Bereits eine Abweichung von 2 Milligramm kann die Effekte erheblich verändern.
Welche Wirkung hat 2C-B?
2C-B ist bekannt für seine stark halluzinogene Wirkung, die sowohl mit geschlossenen als auch mit offenen Augen intensive visuelle Effekte hervorrufen kann. Typische Beschreibungen umfassen farbige Muster, Bewegungseffekte und ein Wabern im Blickfeld. Neben den Halluzinationen hat 2C-B eine empathogene Wirkung, die das Gefühl einer tiefen Verbindung zu anderen Menschen fördert. Konsumenten erleben häufig eine Stimmungsverbesserung bis hin zu Euphorie.
Eine weitere Besonderheit von 2C-B ist seine aphrodisierende Wirkung, die es in der Vergangenheit als sogenannte „Sexdroge“ bekannt machte, da sie das sexuelle Verlangen steigern kann. Zudem beeinflusst die Substanz das Körperempfinden, was häufig als „Body Tripping“ bezeichnet wird. Dabei beschreiben Konsument:innen ein warmes, wohltuendes Glühen, das sich über den gesamten Körper ausbreitet und den Rausch zu einer ganzheitlichen, körperlich erlebbaren Erfahrung macht.
Wie wirkt 2C-B im Gehirn?
Die genaue Wirkweise von 2C-B ist noch nicht vollständig geklärt. Studien deuten darauf hin, dass die Substanz an serotonergen 5-HT2C-Rezeptoren als Agonist bindet. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass 2C-B den Dopaminspiegel im Gehirn erhöht, was möglicherweise zu seinen psychoaktiven Effekten beiträgt. Trotz intensiver Forschung bleiben die Mechanismen, die die psychedelischen Effekte hervorrufen, weitgehend unklar.
Unerwünschte Wirkungen und Risiken von 2C-B
Akut können Symptome wie erhöhte Körpertemperatur, Schwindel, Bluthochdruck oder Herzklopfen auftreten. Auch können die intensiven Halluzinationen zu Überforderungen und sogenannten „Bad Trips“ führen.
User berichten zudem über Magen-Darm-Beschwerden, Schwitzen, Zähneknirschen und Husten aufgrund von hoher Schleimproduktion.
Längerfristige Risiken sind wenig erforscht.
Abhängigkeitspotenzial und Nachweisbarkeit von 2-CB
Im Vergleich zu anderen Substanzen weist 2C-B ein geringes Abhängigkeitspotenzial auf. Eine körperliche Abhängigkeit wurde bislang nicht dokumentiert. Es wird jedoch berichtet, dass die Toleranzbildung langsamer erfolgt als bei anderen Psychedelika wie LSD oder Psilocybin.
Im Urin ist 2C-B etwa 72 Stunden nachweisbar, im Blut noch kürzer. In standardisierten Drogentests wird 2C-B nicht routinemäßig erfasst, was den Nachweis erschwert.
Psychoaktiv braucht Deine Hilfe!
Meine Arbeit finanziert sich durch Mitgliedschaften.
Werbefrei, Bonusfolgen & exklusive Inhalte – werde Teil von Psychoaktiv+ und unterstütze meine Arbeit! Deine Unterstützung hilft mir, Psychoaktiv langfristig zu finanzieren und weiterzuführen!
Quellen:
Drittewelle. (n.d.). Erox package. Retrieved from https://drugs-forum.com/media/drittewelle-erox-package.5558/
Isner, J. M., Chokshi, S. K., & Sweeney, K. G. (1983). Diffuse vascular spasm associated with 4-bromo-2,5-dimethoxyamphetamine ingestion. Forensic Science International, 22(2–3), 279–283. https://doi.org/10.1016/0379-0738(83)90131-7
McDowell, D. M., & Kleber, H. D. (1981). A death due to 4-bromo-2,5-dimethoxyamphetamine. Clinical Toxicology, 18(3), 337–344. https://doi.org/10.3109/15563658108990035
Meyer, M. R., & Maurer, H. H. (2011). 4-Bromo-2,5-dimethoxyamphetamine: Psychoactivity, toxic effects and analytical methods. Forensic Science International, 209(1–3), 42–53. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2011.01.003
PsychonautWiki. (n.d.). 2C-B. Retrieved from https://psychonautwiki.org/wiki/2cb
Shulgin, A., & Shulgin, A. (1991). PiHKAL: A chemical love story. Berkeley, CA: Transform Press.
Smith, R. L., Canton, H., Barrett, R. J., & Sanders-Bush, E. (1998). Agonist properties of N-benzyl phenethylamines at 5-HT2A and 5-HT2C receptors: Evidence for a therapeutic potential in depression. Psychopharmacology (Berl), 140(4), 450–456. https://doi.org/10.1007/s002130050785
U.S. Department of Justice. (n.d.). 2C-B (Nexus) reappears on the club drug scene. National Drug Intelligence Center. Retrieved from https://www.justice.gov/archive/ndic/pubs0/665/665p.pdf