Das Wichtigste in Kürze
✓ Die Geschichte von Kokain startete schon im Jahr 2500 v. Chr. Menschen aus der Andenregion kauen nämlich bis heute Kokablätter zur Kreislaufstabilisierung und gegen die Höhenkrankheit.
✓ Die Folgen von Kokainkonsum können von Kopfschmerzen, Schwindel, erhöhter Herzschlag, Atemprobleme, Hitzewallungen bis hin zu Angstgefühlen, Paranoia und aggressives Verhalten reichen.
✓ Kokain hat maßgeblich ein psychisches Abhängigkeitspotenzial, während bei Crack und Freebase auch körperliche Entzugssymptome als Folge des Kokainkonsums hinzukommen können.
✓ Mehr Informationen findest du in der Podcast-Folge zu Kokain unter diesem Link auf deinem präferierten Podcast-Player.
Inhalt
> Welche erwünschte Wirkung hat Kokain?
> Konsumformen und Wirkungsdauer bei Kokain
> Abhängigkeit und Entzugserscheinungen als Folgen von Kokainkonsum
Welche erwünschte Wirkung hat Kokain?
Kokain fördert das Wohlempfinden. Körperliche und psychische Schmerzen treten in den Hintergrund. Die Hemmungen werden gesenkt und macht unter dem Einfluss von Kokain Dinge, die man sich ohne eventuell nie getraut hat. Dies kann sich auch auf das Sexleben unter dem Einfluss von Kokain auswirken. Dementsprechend ist es sehr wichtig, sich für Safer Sex bestmöglich vorab vorzubereiten. Kokain fördert den Bewegungsdrang, man entwickelt eine Schaffenskraft und hat häufig ein erhöhtes Redebedürfnis.
Die Geschichte des Kokains
Kokain wird aus dem Kokastrauch gewonnen und weißt eine lange Geschichte auf. Schon um 2500 v. Chr. wurde das Kauen von Kokablättern in den Andenregionen Lateinamerikas praktiziert, wo es wegen seiner kreislaufstabilisierenden und appetitzügelnden Wirkung in der Höhe eine wichtige Unterstützung war und immer noch ist. 1860 isolierte der Chemiker Albert Niemann das Hauptalkaloid des Kokablatts, was als Geburtsstunde des reinen Kokains gilt. Im Jahre 1879 verwendete man Kokain um Morphinabhängigkeit zu behandeln. Als bald darauf die betäubende Wirkung von Kokain entdeckt wurde, nutzte man es auch als Lokalanästhetikum. 1975 wurde Kokain dann als Betäubungsmittel eingestuft und verschwand damit vom legalen Markt.
Wie wirkt Kokain im Gehirn?
Kokain wirkt auf die Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin und dies unterschiedlich stark. Dopamin ist einer der wichtigsten Neurotransmitters unseres Belohnungssystems. Es sorgt für unsere Motivation, Genuss, Aufmerksamkeit und Befriedigung. Noradrenalin erhöht die Wachsamkeit, während Serotonin die Stimmung reguliert. Grundlegend sorgt Kokain dafür, dass der Rücktransport dieser Neurotransmitter blockiert werden und es damit zu einer erhöhten Konzentration der Neurotransmitter im Synaptischen Spalt kommt. Diese Wirkweise sorgt für ein Wohlgefühl und körperliche und psychische Schmerzen rücken in den Hintergrund. Außerdem kann es zu einer Steigerung des Selbstbewusstseins kommen und Hemmungen senken. Hinzu kommt ein starkes Redebedürfnis und Bewegungsdrang.
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Konsumformen und Wirkungsdauer bei Kokain
Kokain kann auf verschiedene Arten konsumiert werden – geschnupft, geraucht oder gespritzt. Beim Schnupfen wird das Kokain nur teilweise von den Nasenschleimhäuten aufgenommen (ca. 20-30%). Geraucht macht das herkömmliche Kokain eher wenig Sinn, da der Wirkstoff durch die Hitze zersetzt wird. Auch geschluckt nimmt man bis zu 30% des Wirkstoffs hauptsächlich durch den Dünndarm auf. Die Wirkung setzt nach 10-30 Minuten ein und dauert maximal zwei Stunden. Nur gespritzt kann fast der komplette Wirkstoffgehalt ins Gehirn gelangen. Die Wirkung des Kokains setzt schon innerhalb einer Minute ein, dauert allerdings nur bis zu 15 Minuten. Geraucht als Freebase oder Crack setzt die Wirkung nach wenigen Sekunden ein, der Rausch dauert dann drei bis maximal zehn Minuten.
Risiken von Kokain
Der Konsum von Kokain kann akut zu Kopfschmerzen, Schwindel, erhöhter Herzschlag, Atemprobleme, Hitzewallungen, aber auch Angstgefühlen, Paranoia und aggressives Verhalten kommen. In schweren Fällen führt Kokain zu Herzinfarkten, Angina Pectoris (plötzliches Auftreten einer schmerzhaften Brustenge und Beklemmungsgefühlen) und Panikattacken kommen. Langfristig kann Dauerkonsum die Nasenschleimhäute schädigen, das Herz-Kreislauf-System belasten und psychische Störungen verstärken oder fördern. Aufgrund des hohen Preises von Kokain kann es zu finanziellen Schwierigkeiten und sozialen Folgeschäden kommen.
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Abhängigkeit und Entzugserscheinungen als Folgen von Kokainkonsum
Kokain, Crack und Freebase haben ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Bei Kokain ist die Abhängigkeit vor allem psychisch, während Crack und Freebase zusätzlich körperliche Entzugssymptome wie Bluthochdruck, Zittern, Juckreiz und Erschöpfung verursachen können. Starkes Verlangen (Craving), depressive Verstimmungen und das Gefühl, dass Insekten unter der Haut krabbeln (Dermatozoenwahn), sind typische Entzugserscheinungen. Die Nachweisbarkeit im Körper variiert: Im Blut bleibt Kokain bis zu einem Tag nachweisbar, im Urin bis zu vier Tage, bei regelmäßigerem Konsum auch länger.
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